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Posts mit dem Label "Road of Bones" werden angezeigt.

Tag 22 Wien - Magadan: Offiziell ein "Bonesman"

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Ein "Bonesman" ist ein Abenteurer, der die Road of Bones mit Geländewagen oder Motorrad "bezwingt". Ich glaube nicht, dass es eine offizielle Bezeichnung gibt aber hey - es gibt einen Aufnäher für die Jacke und es gibt sogar eine Facebook-Gruppe.  Kann das echt wahr sein? Es sind nur noch 400 km nach Magadan und somit wird das heute der letzte Tag auf meiner Reise.  Der Enthusiasmus wird ein bisschen vom Wetter ausgebremst. Es hat seit gestern Nacht nicht aufgehört zu regnen. Ich verabschiede mich dennoch von meiner gestrigen Luxus-Herberge. Einmal noch volltanken auf einer Tankstelle wo man wieder einmal nicht weiß, ob es eine Ruine ist, oder ob da tatächlich jemans Sprit verkauft. Dies Straße hat sich durch den Dauerregen in eine abartige Drecklacke verwandelt. Aber zumindest der Reifen hatte guten Grip und das Fahren war trotz allem nicht sehr anstrengend. Aber jedes Mal wenn ein Lastwagen entgegenkam, wurde ich mit einer vollen Ladung sibirischen Sand überzogen....

Tag 21 Wien - Magadan: Zombieland

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Heute werde ich mir noch richtig in die vor Schreck in die Hose machen. Aber noch wusste ich das nicht. Der Tag begann mit schönem Wetter. Ab und zu sah man in den Bergen Regenwolken, aber die störten mich nicht weiter.  Von Ust Nera bis Magadan waren es noch ca. 1.000 km. Ich wollte mir zwei Tage dafür Zeit nehmen und es gemütlich angehen. Ca. in der Mitte liegt die Stadt Susuman. Dort finde ich sicher ein gemütliches Hotel. Unterwegs führ ich an unzähligen verlassenen Minen vorbei. Gold, Kohle, Uran - alles Mögliche wurde hier abgebaut.  Die Straße führte entlang des Debin Flusses. Ich prüfte immer wieder den Wasserstand des Flusses. Diesen Fluss hätte ich ohne irgendeine Brücke auf der "Old Summer Road" überqueren müssen. Ich konnte mir unmöglich vorstellen wie ich das bei diesem Wasserstand geschafft hätte und war schließlich dann froh, dass ich mich für die Straße via Ust Nera entshieden habe. Aber die Straße war gut und die Landschaft war schön. Und Hey - es gab sogar e...

Tag 20 Wien - Magadan: Judgement Day

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Bereits um 06 Uhr - nach etwas mehr als 4 Stunden schlaf - bin ich wieder munter. Noch regnet es draussen aber ich mache mich fertig zur Abfahrt, denn es liegt ein langer und anstrengender Tag vor mir.  Ich schlüpfe in mein durchnässtes Motorradgewand und fragte mich, wieso ich mich nicht doch noch einmal im Bett umgedreht habe um die angenehme Wärme der Bettdecke zu genießen. Aber ich war zu aufgeregt über das, was vor mir lag. Nach ein paar Kilometern hörte es endlich auf zu regnen. Die Sonne wärmte den nassen Boden und Nebelschwaden zogen mystisch über die dunkle Schotterstraße.  Die Erste Stunde ging es noch durch flache Wälder, doch schon bald sah ich am Horizont die Berge. Leider gibt das Foto nicht die großartige Szenerie weiter. Ich fuhr in ein Amphitheater aus Bergen. Dahinter schwarze, bedrohliche Wolken und im Vordergrund die Straße aus dunklem Gestein und der Nebel. Ich fühlte mich wie Frodo als er das erste mal Morder erblickte. Es sollte der schönste Teil der Ste...

Tag 19 Wien - Magadan: Kein Glück mit den Fähren

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Um es in der geplanten Zeit nach Magadan zu schaffen, musste ich heute Khandyga erreichen. Das waren insgesamt nur etwa 600 km - davon 400 km auf Schotterstraßen - allerdings beinhaltete die Route 2 Fährüberfahrten über den mächtigen Yakutia River. Hier einmal zwei Karten zur Übersicht: Die roten Punkte der ersten Karte zeigen den Teil der noch vor mir liegt. Die zweite Karte zeigt die unterschiedlichen Routen des Kolymna Highways, hierzulande besser bekannt als die "Road of Bones". Die rote Strecke bis Khandyga sollte keine großen Probleme bereiten. Der zweite Teil (rosa) bis Kyubyume ist der landschaftlich schönste Teil und fahrtechnisch nur bei schlechtem Wetter schwierig. Hier muss man sich entscheiden. Die grüne Strecke über Tomtor ist die klassiche "Road of Bones" Diese Route wird kaum noch benutzt. Maximal Abenteurer und ansässige Jäger verirren sich hierher. Entsprechend schlecht ist der Zustand: Wilde Flüsse, endlose Sümpfe. Die letzten  100 km der Strecke ...