Tag 17 Wien - Magadan: Russisches Roulette
Kennt ihr das, wenn einem etwas ganz schrecklich vorkommt und nach einer gewissen Zeit denkt man sich "ach so schlimm war das eigentlich gar nicht". Genau so gings mir mit dem Lena Highway. Aber ich schwöre Euch - die heutigen 600 km waren die schrecklichsten Kilometer die ich je auf einem Motorrad zurückgelegt habe und zurücklegen werde. Sollte mich jemals einmal jemand sagen hören "Der Lena Highway .- ach so schlimm war der gar nicht" dann bitte ich um eine sofortige feste Watschn.
Unser Gastgeber begleitete uns noch bis zum Stadtrand und verabschiedete sich mit den Worten: "The Trip to Yakutsk on the Lena Highway is like Russian Roulette on Bikes". Wir wussten noch nicht genau, was er damit meinte.
In meinem vorigen Post habe ich Fotos gezeigt wie der Lena Highway bei Regen ausschaut. Meine zwei Tage aber waren trocken. Wie auch schon gesagt ist es die Hauptverbindung nach Yakutsk und da fahren entsprechend viele Lastwagen. Die fahren sehr langsam aber wirbeln kilometerlange Staubfahnen auf.
Du musst also diese Lastwagen überholen, Sonst erstickst du dahinter. Zuerst fährst du bereits mehrere Kilometer in der Staubwolke hinterher, ständig die Finger an der Bremse, weil du den Lastwagen vor dir nicht siehst. Erst wenige Meter bevor du aufläufst, siehst du die hintere Bordwand. Ok - RELAX - tief durchatmen. Du erstickst fast aber nimmst deinen ganzen Mut zusammen und scherst aus. Du siehst nichts! Vielleicht 2 Meter Straße vor dir aber du bist im Gegenverkehr und weißt nicht ob etwas entgegen kommt. Du bleibst möglichst nahe am Lastwagen und hoffst dass er nicht zur Seite schwenkt oder dass irgend ein Stein oder ein anderes Hindernis auf der Straße liegt. Und du betest, dass nichts entgegen kommt. Erst auf Höhe der Vorderachse hast du wieder freie Sicht und Zeit wieder Mut zu sammeln für das nächste Überholmanöver. Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Angst und ich habe mir geschworen nie wieder den Lena Highway zu fahren (außer wenn er asphalitiert ist - oder vielleicht mal wenns regnet)
Um nach Yakutsk zu gelangen muss man den Lena River kreuzen. Aber es gibt keine Brücke. Im Winter ist der Fluss gefrohren, da kann man über das Eis fahren. Aber im Sommer gibt es nur die Fähre. Als wir zum Fährterminal kamen stand die Sonne schon sehr tief und es waren immer noch 100km bis nach Yakutsk. Wir werden also im dunkeln fahren müssen.
Auf der Fähre waren auch zwei Jurnalisten der Yakutsk News und es erschien am nächsten Tag tatsächlich ein Artikel über uns. Doug übernahm die Antworten für das Interview.
"How did you like the road to come here?"
"It sucks"
"What do you like about getting to Yakutsk"
"The shit road is over"
"Would you like to come back one day"
"No, unless that damn road is paved"
Doug hat den Lena Highway noch mehr gehasst als ich.
Wir kamen erst gegen Mitternacht in Yakutsk an und es war unmöglich ein Hotelzimmer zu finden. Yakutsk war ausgebucht. Auf einmal leutete das Telefon. Mein Freund Tom aus Wien rief an. Sie sitzen auf der Donauinsel beim Ripperl Essen. Er fragte wies läuft. "Wir sind in Yakutsk und finden kein Zimmer für die Nacht" sagte ich. Und er meinte nur: "Wenn ich kein Hotel finde und was zum schlafen brauche geh ich ins Puff. Da gibts immer Zimmer". Dieser wertvolle Tipp beschwerte uns schließlich ein günstiges Zimmer in einem etwas speziellen sogenannten "Mini-Hotel".
Der Lena Highway war somit erledigt. Nun liegt die letzte große Herausforderung vor mir. Der "Kolymna Highway" besser bekannt als die "Road of Bones". Eines der großen Abenteuer unserer Zeit für jeden Weltreisenden. Bekannt wurde diese Straße vor allem durch die Abenteuer-Dokumentation "Long Way Round" mit Ewan McGregor und Charlie Boorman.
Stay tuned. Es wird spannend, aufregend, gefährlich und sehr emotional.
Unser Gastgeber begleitete uns noch bis zum Stadtrand und verabschiedete sich mit den Worten: "The Trip to Yakutsk on the Lena Highway is like Russian Roulette on Bikes". Wir wussten noch nicht genau, was er damit meinte.
In meinem vorigen Post habe ich Fotos gezeigt wie der Lena Highway bei Regen ausschaut. Meine zwei Tage aber waren trocken. Wie auch schon gesagt ist es die Hauptverbindung nach Yakutsk und da fahren entsprechend viele Lastwagen. Die fahren sehr langsam aber wirbeln kilometerlange Staubfahnen auf.
Du musst also diese Lastwagen überholen, Sonst erstickst du dahinter. Zuerst fährst du bereits mehrere Kilometer in der Staubwolke hinterher, ständig die Finger an der Bremse, weil du den Lastwagen vor dir nicht siehst. Erst wenige Meter bevor du aufläufst, siehst du die hintere Bordwand. Ok - RELAX - tief durchatmen. Du erstickst fast aber nimmst deinen ganzen Mut zusammen und scherst aus. Du siehst nichts! Vielleicht 2 Meter Straße vor dir aber du bist im Gegenverkehr und weißt nicht ob etwas entgegen kommt. Du bleibst möglichst nahe am Lastwagen und hoffst dass er nicht zur Seite schwenkt oder dass irgend ein Stein oder ein anderes Hindernis auf der Straße liegt. Und du betest, dass nichts entgegen kommt. Erst auf Höhe der Vorderachse hast du wieder freie Sicht und Zeit wieder Mut zu sammeln für das nächste Überholmanöver. Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Angst und ich habe mir geschworen nie wieder den Lena Highway zu fahren (außer wenn er asphalitiert ist - oder vielleicht mal wenns regnet)
Ich freu mich auch wenns staubt, weil wenn ich mich nicht freue, straubt es trotzdem. |
Auf der Fähre waren auch zwei Jurnalisten der Yakutsk News und es erschien am nächsten Tag tatsächlich ein Artikel über uns. Doug übernahm die Antworten für das Interview.
"How did you like the road to come here?"
"It sucks"
"What do you like about getting to Yakutsk"
"The shit road is over"
"Would you like to come back one day"
"No, unless that damn road is paved"
Doug hat den Lena Highway noch mehr gehasst als ich.
Max, ich und die zwei Mädls von den Yakutsk News |
Der Lena Highway war somit erledigt. Nun liegt die letzte große Herausforderung vor mir. Der "Kolymna Highway" besser bekannt als die "Road of Bones". Eines der großen Abenteuer unserer Zeit für jeden Weltreisenden. Bekannt wurde diese Straße vor allem durch die Abenteuer-Dokumentation "Long Way Round" mit Ewan McGregor und Charlie Boorman.
Stay tuned. Es wird spannend, aufregend, gefährlich und sehr emotional.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen