Tag 11 Wien - Magadan: Auf zum Baikalsee
Heute ist ein kurzer Tag geplant. Nur 400 km sind es von Ust Kut nach Severobaikalsk am Baikalsee. Weiter zu fahren macht heute keinen Sinn.
Außerdem musste wieder etwas am Motorrad vorbereitet werden. Da jetzt ja nur noch Schotter und Gelände zu erwarten war, stand erstmal ein Reifenwechsel auf dem Programm. Von Wien bis Ust Kut verwendete ich einen Pirelli Scorpion Trail, der perfekt auf allen Straßen und leichten Schotterpassagen funktionierte. Für den Rest der Strecke habe ich mich wegen seiner guten Eigenschaften im Schlamm für einen Pirelli MT21 entschieden. Den habe ich schon von zu Hause mitgenommen und der wurde jetzt montiert.
Ich fand eine Reifenwerkstatt in Ust Kut und beschloss den Reifenwechsel machen zu lassen. Ich werde noch oft genug Patschen flicken müssen - dachte ich mir.
Poster in Werkstätten scheinen überall auf der Welt gleich zu sein.
Die Schotterstrasse Richtung Severobaikalst war in einem großartigen Zustand. Meist konnte ich mit über 130 km/h mit einer riesen Staubwolke hinter mir dahinbrettern. Ich fühlte mich ziemlich cool dabei und spielte mit dem Gedanken mich für die nächste "Dakar" anzumelden. Verwarf aber den Gedanken wieder weil ich wusste dass die da mit 180 entlangbrettern würden.
Ein phantastischer Tag zum Motorradfahren. Das Wetter war angenehm, die Landschaft wunderschön und kein Verkehr. Auf den 400km nach Severobaikalsk sah ich einen LKW und einen SUV.
Nur ab und zu schaute eine Regenwolke vorbei.
Ich stieg vom Motorrad, um ein Foto zu machen. Als ich zurückkehrte wollte ich das Motorrad starten. Nichts tut sich - ADRENALIN! - noch ein Startversuch. Nichts! NOCH MEHR ADRENALIN. Scheisse - Motorrad tot. Mitten in der Pampa. Was mache ich jetzt? Oh, war nur der "Notaus" Schalter der versehentlich gedrückt war :-) Und da behaupten alle ich könnte ein Motorrad nicht reparieren 😁
Und schließlich der erste Blich auf den Baikalsee. Wenn man dann auch noch ein paar Fakten über diesen tiefsten und ältesten Süßwassersee der Welt kennt, dann haut es einem da schon die Kinnlade runter. 1642 Meter tief, ein fünftel alles Süßwasserreserven der Welt, das Wasser ist so klar, dass man bis 40 Meter tiefe den Boden sehen kann, Mit der Wassermenge des Baikalsees könnte man die gesamte Fläche Europas 2 Meter unter Wasser setzen. Dieser See ist so kraftvoll und majestätisch dass man es mit Worten nicht beschreiben kann.
Ich fand ein kleines Guesthouse und genoss einen ruhigen Abend am Ufer des Baikalsees.
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